Bei einer Waldbegehung am Samstag, den 20. Juni, die vom Ortsverein der SPD Lich organisiert worden war, berichtete Revierförster Gessner, dass der Wald aufgrund der vielen Niederschläge in den letzten Wochen gerade spürbar aufatme. Grundsätzlich stehe es nicht gut um den Wald machte Herr Gessner aber auch deutlich, und dies sei nicht monokausal erklärbar, sondern habe viele Gründe. Er zeigte sich aber zuversichtlich, den Licher Stadtwald in den nächsten Jahren fit für den Klimawandel zu machen. Bei der dreistündigen Veranstaltung, die viel Zuspruch bei den rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fand, konnten schon erste Erfolge durch Waldumbau und Wiederbewaldung festgestellt werden.

An verschiedenen Stellen im Stadtwald zeigte Herr Gessner, welche Schäden in den letzten Jahren durch Sturm, Dürre und Borkenkäferbefall entstanden sind und wie das Forstamt dagegen angeht. Derzeit werden vorrangig solche Baumarten angepflanzt, die geeignet sind, extremen Witterungsereignissen standzuhalten, aber auch wirtschaftliche Erträge ermöglichen. So scheinen z.B. die Elsbeere oder der Feldahorn am besten mit dem Klimawandel zurecht zu kommen.
Hinsichtlich der wirtschaftlichen Folgen der Waldschäden hat der Licher Stadtwald lt. Gessner den Vorteil, dass er mit dem PEFC Siegel versehen ist – dem weltweiten Wald-TÜV zur Überprüfung einer ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen Waldwirtschaft auf der Basis nationaler Standards. Auch in den nächsten Jahren möchte die Forstverwaltung darauf hinwirken, dass die Holzentnahme aus dem Stadtwald wirtschaftlich gut umgesetzt wird. Denn so kann ein großer Teil der Kosten für den nachhaltigen Umbau des Waldes finanziert werden.

Und auf die Frage, was jeder Einzelne von uns tun kann, die schädlichen Folgen des Klimawandels auf den heimischen Wald zu minimieren, nannte Herr Gessner u.a. eine stärkere Bewusstseinsbildung für die möglichen Folgen des Klimawandels, respektvolles Verhalten im Wald, Verwendung von Holz aus der Region, aber auch Umwelt- und Klimaschutz durch Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, energiebewußtes Heizen und sich selber prüfen, welche Handlungen vermieden werden können, die den Klimawandel beschleunigen.
Der Ortsverein der SPD Lich nimmt von dieser sehr informativen Veranstaltung mit, dass der Waldumbau hin zu einem Waldbestand, der gesund, vielfältig und dem Klimawandel trotzen kann, eine große Herausforderung ist, die noch viel Kraft und Geld kosten und ohne das großartige Engagement der Forstmitarbeiter nicht möglich sein wird.

